Aufruf für das „Projekt Sputnik“

Am Wochenende 07./08.10. 2017 soll auf dem Gelände der Volkssternwarte Bonn am alten Refraktorium an den Start des ersten Erdtrabanten Sputnik 1 im Oktober vor 60 Jahren erinnert werden. Zu diesem Anlass sind vielfältige Aktionen geplant:

  • Start eines heliumgefüllten Ballons mit funktechnischer Nutzlast am Poppelsdorfer Schloss
  • Echtzeitverfolgung der Flugbahn des Ballons per Funk
  • Präsentation Wetterbildempfang von NOAA-Satelliten für jedermann
  • Nutzung von Übertragungsverfahren aus der interstellaren Raumfahrt im Amateurfunk (WSPR)
  • Betrieb einer Amateurfunkstation (Kurzwelle / UKW)
  • Fachbezogene Vorträge (Sternwarte / AFu)

Ein Planungstreffen hat bereits stattgefunden, weitere sind im Frühjahr und Sommer geplant. Diese Veranstaltung kann jedoch nicht ohne die Unterstützung einer möglichst zahlreichen Mannschaft realisiert werden. Deshalb bitten wir alle, die Lust haben mitzuwirken sich möglich zeitnah bis spätestens zum 15. April per Email bei dl4kal@t-online.de zu melden.

Foto : Wikipedia

Da sich nicht genügend Mitstreiter aus den beteilgten Vereinen gemeldet haben, kann das Projekt leider nicht umgesetzt werden.

Vortrag „J. H. Schroeter und die Sternwarte Lilienthal“ am 27. März

Am Montag, den 27. März 2017 findet in der Volkssternwarte Bonn e.V. um 19:00 Uhr s.t. der Vortrag „J.H. Schroeter und die Sternwarte Lielienthal“ im Rahmen der beliebten Vortragsreihe ‚Montags in der Sternwarte‘ statt.

In Lilienthal bei Bremen entstand ab 1782 mit der Sternwarte des Amtmannes und Astronomen Johann Hieronymus Schroeter eines der bedeutendsten Observatorien der damaligen Zeit und damit viele Jahrzehnte vor der Bonner Alten Sternwarte). Viele der damals dort benutzten Teleskope wurden von Schroeter und seinen Mitarbeitern selbst konstruiert und gebaut.

Heute kann in Lilienthal mit dem originalgetreuen Nachbau des größten, von Schroeter gebauten und benutzten Teleskops die Beobachtungstechnik der damaligen Zeit von Jedermann anschaulich und praktisch nachvollzogen werden. Der Vortrag zeichnet die Geschichte dieses bemerkenswerten Observatoriums nach und geht im Detail auf die damalige Beobachtungstechnik ein.

Dr. Hans-Georg Grothues war schon als Jugendlicher von allem fasziniert, was mit dem Weltall und seinen Erscheinungen zu tun hat. Er hat an der Ruhr-Universität Bochum Physik, Astronomie und Geophysik studiert und anschließend am DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin an der Entwicklung von Kamerasystemen für den Weltraum mitgearbeitet.

Seit 2004 ist er beim DLR-Raumfahrtmanagement in Bonn zuständig für den deutschen Anteil an Wissenschaftsmissionen wie LISA Pathfinder (worüber er ebenfalls bereits in der Volkssternwarte berichtet hat) und nun PLATO. Sein besonderes Interesse gilt aber auch der Geschichte der Astronomie und der Raumfahrt.

Der Vortrag findet Montag, den 27. März 2017, 19:00 Uhr s.t. in der Volkssternwarte Bonn e.V. statt. Der Eintritt beträgt 2,- Euro und ist für Mitglieder der Volkssternwarte frei.

Edit vom 28.03.2017 : Viele interessante Informationen rund um Johannes Schröter und seine Sternwarte in Lilienthal präsentierte Dr. Grothues den zahlreichen interessierten Gästen.

Auf besonderes Interesse stießen die Zusammenhänge zwischen Schröter und Bessel (siehe auch Schröter und Bessel) sowie dann von Bessel und Argelander (siehe auch Bessel und Argelander).

Herr Dr. Grothues hat uns freundlicherweise seine Vortragsunterlagen zum Download zur Verfügung gestellt.

Astronavigation 2017

Am kommenden Wochenende 11.03.2017 10:00 – 16:00 startet wieder der alljährilche Kurs zum Thema Astronavigation, den die  Bonner Segelgemeinschaft und die Volkssternwarte Bonn gemeinsam anbieten.

Der Kurs erstreckt sich insgesamt über zwei Wochenenden (11.3.+12.3. sowi 18.3.+19.3. jeweils von 10-16 Uhr). Zur Teilnahme ist eine Anmeldung per Mail bei  ausbildung@bonner-segelgemeinschaft.de erforderlich.

Der Kurs bietet einen Einblick in die astronomische Navigation (also die Positionsbestimmung mit Hilfe der Gestirne und einem Sextanten) mit praktischen Übungen und findet im Refraktorium der Volkssternwarte Bonn, Poppelsdorfer Allee 47, statt.

Weitere Informationen zum Thema und zu den Inhalten finden sie hier auf unserer Webseite.

Live-Übertragung der Ringförmigen Sonnenfinsternis am 26.02.2017

Am 26.02.2017 wird eine ringförmige Sonnenfinsternis stattfinden. Leider ist diese nicht von Europa aus sichtbar. Trotzdem möchten wir Ihnen die Möglichkeit geben das Ereignis als Livestream im Refraktorium mitzuerleben. Die Sonnenfinsternis beginnt um 14.15 MEZ über dem Südpazifik, kreuzt die Südspitze Südamerikas und den Südatlantik. Sie endet gegen 17.31 Uhr MEZ bei Sonnenuntergang auf dem Südafrikanischen Festland. Somit haben wir gute Chancen die ringförmige Phase der Finsternis im Livestream zwischen 14:00 und 15:00 Uhr zu zeigen.

 

Edit : So sah es dann während der ringförmigen Phase via Livestream von SLOOH aus:

Und so hat es Daniel Fischer vor Ort in Patagonien erlebt:

Einen ausführlichen Bericht über seine Sofi-Reise und jede Menge weiterer Fotos
finden Sie auf der Seite Bonner Sterne.

Die Mars-Uranus-Konjunktion

Noch zwei Tage, bis sich Mars und Uranus zumindest optisch deutlich näherkommen. Leider sind die Wetteraussichten bis dahin alles andere als optimal.

Deshalb habe ich das Ganze ’sicherheitshalber‘ heute schon mal trotz durchziehender Wolkenschwaden versucht abzulichten.

Venus hinter den Wolken ist unverwechselbar, Mars und Uranus sind in der vergrößerten Ausschnittaufnahme gut erkennbar.

(Sony A7s auf Star Adventurer, Tokina 120mm, f/2.8, 8sec, ISO 3.200)

Komet 45P/Honda-Mrkos-Pajdusakova

Eigentlich sollte der Komet 45P/Honda-Mrkos-Pajdusakova noch relativ hell sein (8mag). Eigentlich steht er momentan morgens schon sehr hoch (<70°) und eigentlich stört der Fast-Vollmond ziemlich stark. Und eigentlich ist der Bonner Stadthimmel so hell… Und eigentlich wollte ich es doch gerne probieren, ihn zu finden und zu fotografieren.

Ziemlich viele ‚Eigentlichs‘ auf einen Schlag, aber dennoch habe ich es heute Morgen gegen 6:00 Uhr einfach mal probiert.

Mit bloßem Auge waren nur Izar im Bootes (wo 45P derzeit steht) und Alphecca in der Corona Borealis zu erkennen, aber das gab die Richtung vor, in der ich suchen musste. Mit dem Feldstecher konnte ich 45P nicht erkennen, deshalb habe ich mit der Sony und einem 120mm-Objektiv gleich 100 Aufnahmen à  2.5sec bei ISO 3.200 und f/4 gemacht, die dann mit DeepSkyStacker gestacked wurden.

Hier ließ sich dann der kleine Bursche zumindest erahnen (im blau gestrichelten Feld):

Der markierte Ausschnitt als eigenes und stark kontrastverstärktes Bild lässt den Kometen wenn auch sehr undeutlich so doch zumindest erahnen. Ich hatte zwar deutlich mehr erwartet, denn zum Beispiel der Stern links vom Kometen /TYC 2555-0295-1) hat nur 10.38mag wohingegen 45P derzeit bei etwa 8mag liegen sollte.

Auch wenn die Helligkeit von 45P bereits wieder abnimmt, aber in den nächsten vierzehn Tagen wird auch der Mond immer schwächer und vielleicht ergibt sich ja dann noch einmal eine gute Gelegenheit mit diesem oder einem der anderen Kometen, die derzeit unterwegs sind.

Montagsvortrag „Das Astronautentraining bei der ESA“

Am Montag, den 20. Februar 2017 findet in der Volkssternwarte Bonn e.V.  um 19:00 Uhr s.t. der spannende Vortrag „Das Astronautentraining bei der ESA“ im Rahmen der beliebten Vortragsreihe ‚Montags in der Sternwarte‘ statt.

Das Europäische Astronautenzentrum der Europäischen Raumfahrtagentur ESA liegt in Köln-Porz. Dort ist die Heimatbasis aller europäischen Astronauten und dort beginnen sie ihre Reise ins All mit einem gründlichen Training.

In diesem Vortrag werden der Ablauf und die Inhalte des Astronautentrainings erläutert: Basistraining, weiterführendes Training und missionsspezifisches Training. Hierzu zählen die unterschiedlichsten Elemente wie Vorlesungen, aber auch Tauchausbildung und Überlebenstraining.

Der Referent Dr. Seine studierte und promovierte in Bonn. Seit 2014 ist er der zuständige Leiter des Astronautentrainings der ESA.

Der Vortrag findet Montag, den 20. Februar 2017, 19:00 Uhr s.t. in der Volkssternwarte Bonn e.V. statt.

Der Eintritt beträgt 2,- Euro und ist für Mitglieder der Volkssternwarte frei.

 

Edit 21.02.2017 : Vor über 30 Zuhörern hielt Dr. Seine im vollbesetzten Seminarraum der Volkssternwarte Bonn e.V. seinen spannenden und in manchen Details wirklich überraschenden Bericht über die Ausbildung der ESA-Astronauten.

Einen ausführlicheren Bericht zu diesem Vortrag hat unser Mitglied Daniel Fischer verfasst : Dan’s Diary

Montagsvortrag „Molekülwolken als Entstehungsort von Sternen“

Am Montag, den 30. Januar 2017 findet in der Volkssternwarte Bonn e.V.  um 19:00 Uhr s.t. der spannende Vortrag „Molekülwolken als Entstehungsort von Sternen“ im Rahmen der beliebten Vortragsreihe ‚Montags in der Sternwarte‘ statt.

Neue Sterne bilden sich in interstellaren Staubwolken. Genau dieser Staub nimmt aber die Sicht auf diese Vorgänge. Dahingegen gestatten es Radioteleskope wie APEX, tief ins Innere dieser Staubwolken zu blicken. So konnte man bisher bereits fast 200 verschiedene Molekülarten in diesem interstellaren Medium entdecken und so einen Einblick in die chemischen und physikalischen Verhältnisse dort gewinnen.


Die Referentin Nina Brinkmann hat in Bonn Physik und Astronomie studiert und erforscht als Doktorandin am MPI für Radioastronomie in Bonn den Aufbau solcher Molekülwolken.

Der Vortrag findet Montag, den 30. Januar 2017, 19:00 Uhr s.t. in der Volkssternwarte Bonn e.V. statt.

Der Eintritt beträgt 2,- Euro und ist für Mitglieder der Volkssternwarte frei.

Die große Planetenparade

In den klaren Nächten der vergangenen Woche ließen sich tatsächlich alle Planeten unseres Sonnensystems beobachten!


Über das Trio von Mars, Venus und Neptun hatte ich ja bereits im vorangegangenen Blogbeitrag berichtet. Venus in starker Vergrößerung zeigt eine wunderschöne Sichelgestalt, da sie aufgrund ihrer momentanen Stellung (die die gute Sichtbarkeit verursacht) seitlich von der Sonne beleuchtet wird. In einem Teleskop erkennt man allerdings nur eine schneeweiße Oberfläche, da die geschlossene Wolkendecke der Venus das Licht gleichmäßig reflektiert. Im UV-Licht, das natürlich nur mit einer Kamera erfasst werden kann, lassen sich allerdings Strukturen in dieser Wolkendecke sichtbar machen.


F
rühere UV-Filter hatten üblicherweise ein `Loch`im infraroten Bereich (bei der doppelten Wellenlänge des UV-Fensters). Dadurch wurde das Bild wieder deutlich unschärfer und kontrastärmer. Moderne Filter, wie die von Astrodon oder Baader, haben dieses Leck nicht mehr und lassen nur einen schmalen Bereich von ca. 300nm bis 400nm passieren und gestatten es somit, diese Strukturen sichtbar zu machen.

Den kleinen Mars oberhalb der Venus kann man ebenfalls im Teleskop beobachten. Aufgrund seiner großen derzeitigen Entfernung von der Erde ist er allerdings nur 5″ groß und lässt kaum Details erkennen.


J
upiter bildete vor wenigen Tagen eine schöne Konjunktion mit dem Mond, zu der sich dann auch Spica gesellt hatte:

Merkur ist am Ende seiner Morgensichtbarkeit angelangt. Dennoch konnte ich ihn bei sehr klarer Horizontsicht noch einwandfrei mit bloßem Auge erkennen. Er bildete ein Duett am Himmel zusammen mit Saturn, das für rund 15min sichtbar war. Die Aufnahme ist so beschnitten, dass Saturn in der rechten oberen Ecke zu erkennen ist und Merkur links unten kurz über dem Horizont.


D
er letzte fehlende Planet ist dann Uranus, der derzeit am frühen Abend noch recht hoch am Himmel steht und im Feldstecher bei einer Helligkeit von 5.8mag gut zu erkennen ist.

Damit hätte der alte Spruch ‚Mein Vater Erklärt Mir Jeden Sonntag Unseren Nachthimmel‘ zum Erinnern der Planeten und ihrer Reihenfolge am vergangenen Sonntag tatsächlich Anwendung finden können.