Die große Planetenparade

In den klaren Nächten der vergangenen Woche ließen sich tatsächlich alle Planeten unseres Sonnensystems beobachten!


Über das Trio von Mars, Venus und Neptun hatte ich ja bereits im vorangegangenen Blogbeitrag berichtet. Venus in starker Vergrößerung zeigt eine wunderschöne Sichelgestalt, da sie aufgrund ihrer momentanen Stellung (die die gute Sichtbarkeit verursacht) seitlich von der Sonne beleuchtet wird. In einem Teleskop erkennt man allerdings nur eine schneeweiße Oberfläche, da die geschlossene Wolkendecke der Venus das Licht gleichmäßig reflektiert. Im UV-Licht, das natürlich nur mit einer Kamera erfasst werden kann, lassen sich allerdings Strukturen in dieser Wolkendecke sichtbar machen.


F
rühere UV-Filter hatten üblicherweise ein `Loch`im infraroten Bereich (bei der doppelten Wellenlänge des UV-Fensters). Dadurch wurde das Bild wieder deutlich unschärfer und kontrastärmer. Moderne Filter, wie die von Astrodon oder Baader, haben dieses Leck nicht mehr und lassen nur einen schmalen Bereich von ca. 300nm bis 400nm passieren und gestatten es somit, diese Strukturen sichtbar zu machen.

Den kleinen Mars oberhalb der Venus kann man ebenfalls im Teleskop beobachten. Aufgrund seiner großen derzeitigen Entfernung von der Erde ist er allerdings nur 5″ groß und lässt kaum Details erkennen.


J
upiter bildete vor wenigen Tagen eine schöne Konjunktion mit dem Mond, zu der sich dann auch Spica gesellt hatte:

Merkur ist am Ende seiner Morgensichtbarkeit angelangt. Dennoch konnte ich ihn bei sehr klarer Horizontsicht noch einwandfrei mit bloßem Auge erkennen. Er bildete ein Duett am Himmel zusammen mit Saturn, das für rund 15min sichtbar war. Die Aufnahme ist so beschnitten, dass Saturn in der rechten oberen Ecke zu erkennen ist und Merkur links unten kurz über dem Horizont.


D
er letzte fehlende Planet ist dann Uranus, der derzeit am frühen Abend noch recht hoch am Himmel steht und im Feldstecher bei einer Helligkeit von 5.8mag gut zu erkennen ist.

Damit hätte der alte Spruch ‚Mein Vater Erklärt Mir Jeden Sonntag Unseren Nachthimmel‘ zum Erinnern der Planeten und ihrer Reihenfolge am vergangenen Sonntag tatsächlich Anwendung finden können.

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