Der März beginnt mit einer spektakulären Begegnung von Venus und Jupiter am Abendhimmel. Dort ist auch noch Mars zu sehen. Merkur zeigt sich Anfang April günstig ebenfalls in der Abenddämmerung.
Der kalendarische Frühlingsbeginn steht für den 20. März im Kalender, am 26. März werden die Uhren um eine Stunde auf Sommerzeit MESZ vorgestellt. Die Sonne steht am 1. März rund elf, am 30. April 14 ¾ Stunden über dem Bonner Horizont. Den Sternbildern des Winters geht es am Abendhimmel nun an den Kragen. Das Wintersechseck mit den Sternbildern Stier, Fuhrmann, Zwillinge, Kleiner Hund, Großer Hund und Orion ist am 1. April um 22:00 MESZ bereits komplett in den Südwesten gerückt. Mars verstärkt in diesem Jahr die Szene. Das Bonner Wappentier Löwe nimmt als typischer Frühlingsbote prominent den Südosten ein. Im Südosten ist das Sternbild Jungfrau aufgegangen, im Osten erscheint der orangefarbene Stern Arktur im Bärenhüter. Die informelle Figur des Frühlingsdreiecks besteht aus Arktur, Regulus im Löwen und Spica in der Jungfrau und ist bereits komplett zu sehen. Der Große Wagen, Teil des Sternbildes Großer Bär (bzw. Bärin), steht in dieser Jahreszeit abends sehr hoch am Himmel.
Merkur beginnt in den letzten Märztagen seine beste Abendsichtbarkeit des Jahres. Dabei kommt es am 27. und 28. März zu einer Begegnung mit Jupiter, zu deren Beobachtung allerdings ein Fernglas nötig ist. Während sich Jupiter vom Abendhimmel zurückzieht, ist Merkur in der ersten Aprilhälfte günstig nach Sonnenuntergang im Westen zu sehen. Beste Aussichten für eine Beobachtung mit bloßem Auge bieten bei klarer Sicht die Tage zwischen dem 2. und 12. April, jeweils 45-60 Minuten nach Sonnenuntergang. Die viel hellere Venus kann als Aufsuchhilfe dienen, sie strahlt als unangefochtenes Glanzlicht der nächsten Monate links oberhalb ihres Planetenkollegen. Das Highlight der kommenden Wochen findet allerdings schon Anfang März statt, wenn Venus und Jupiter als enges Duo am Abendhimmel stehen. Zwischen dem Abend des 1. und 2. März tauschen die beiden hellen Planeten die Plätze. Nach diesem spektakulären Rendezvous nähert sich Jupiter der Sonne an, Venus hingegen läuft langsam zur Höchstform auf. Bereits am 1. März geht sie für Bonn zwei Stunden 50 Minuten nach der Sonne unter, ein Wert der sich bis zum 30. April auf über vier Stunden steigert. In Sommerzeit gerechnet leuchtet Venus dann bis fast ein Uhr nachts am Himmel! In den Tagen um den 10. April zieht Venus südlich an den Plejaden vorbei.
Mars ist dank seiner sehr nördlichen Stellung am Firmament noch bequem am Abendhimmel zu sehen, er wird allerdings immer blasser. Er ist im März aber immer noch etwa so hell wie Aldebaran im Stier. Saturn stand Mitte Februar in Konjunktion mit der Sonne und taucht erst ab Mitte April langsam wieder am Morgenhimmel auf, wo er dann vorerst als einziger Planet vertreten ist.
Vollmond ist am 7. März. Nach dem Neumond des 21. März zeigt sich am 23. die schmale zunehmende Sichel zwischen Jupiter und Venus. Der Vollmond am Donnerstag, den 6. April ist der erste nach Frühlingsanfang. Folglich ist Sonntag, der 9. April, Ostern. Drei Tage nach dem Neumond des 20. April (bei dem es im Indischen Ozean zu einer hybriden ringförmig-totalen Sonnenfinsternis kommt) ist die zunehmende Mondsichel wiederum in der Nähe der Venus zu finden.
Paul Hombach als Verfasser und die Volkssternwarte Bonn wünschen allen Leserinnen und Lesern viel Freude beim Beobachten!