Jupiter und Saturn werden zu den dominierenden Gestirnen des sommerlichen Nachthimmels. Venus ist in der Abenddämmerung, Merkur kurzzeitig am Morgenhimmel zu sehen.
Im Juli sind die Chancen noch gut, nach Leuchtenden Nachtwolken Ausschau zu halten. Nach der Sommersonnenwende werden die Nächte langsam wieder länger. Mitte Juli steht die Sonne von 5:34 bis 21:39 MESZ am Bonner Himmel. Die Tageslänge beträgt dann noch 16 Stunden. Am 15. August wird die Sonne erst um 6:18 auf und und 20:52 MESZ untergehen, mithin vierzehneinhalb Stunden am Himmel leuchten.
Am 15. Juli muss man noch bis ca. 23:00 MESZ warten, bis der Himmel dunkel genug für die Sternenbeobachtung ist. Dann findet sich im Westen noch das Sternbild Jungfrau, oberhalb von ihr der Bärenhüter der von der Form her jahreszeitlich passend an eine Eistüte erinnert. Im Süden reckt der Skorpion seinen von uns aus sichtbaren Teil über den Horizont. Wer im Sommer in südlichere Länder reist, kann dort dieses faszinierende Sternbild in voller Pracht genießen. Höher am Himmel findet sich der Schlangenträger, der für Fernglasbeobachter ein paar Kugelsternhaufen bereit hält. Hoch im Süden prangt das Trapez des Herkules. Den Südosten nimmt das auffällige Sommerdreieck mit Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler ein. Einen Monat später ist diese Szenerie zur gleichen Zeit deutlich nach Westen gerückt. Das Sommerdreieck wird dann im Süden stehen, während im Osten die Herbststernbilder Pegasus, Andomeda und Perseus aufziehen. Das „Himmels-W“ der Kassiopeia steht hoch im Nordosten, während der große Wagen sich zum Nordwesthorizont neigt.
Merkur ist etwa in der Zeit zwischen dem 4. und 20. Juli kurz vor Sonnenaufgang im Nordosten in der Dämmerung zu erspähen. Um den 15. herum kann man gegen 5:00 MESZ versuchen, den Planeten in gut 5° Höhe zu finden, bei klarer Sicht auch mit bloßem Auge, einfacher mit dem Fernglas.
Venus kann zwar ihren Abstand zur Sonne vergrößern, geht aber schon rund 70 Minuten nach ihr unter. Der Abendstern bleibt in der Dämmerung recht leicht auffindbar, ist aber nicht besonders auffällig. Mars hat seine Abendsichtbarkeit beendet. Mit dem Fernglas sollte man ihn noch einmal erspähen können, wenn er am 12. Juli nur 0,5° östlich der viel helleren Venus steht, die zunehmende Mondsichel, die oberhalb dieser Szene leuchtet, kann als Wegweiser dienen.
Jupiter steht am 20. August in Opposition zur Sonne und ist dann die ganze Nacht zu sehen. In diesem Jahr steht er im Grenzgebiet der Sternbilder von Steinbock und Wassermann und ist nach Venus und Mond das deutlich hellste Objekt des Nachthimmels. Bereits am 2. August steht Saturn der Sonne am Himmel gegenüber. Beide Planeten sind aber bis zu ihrer Opposition und der Sommerzeit MESZ geschuldet erst in der zweiten Nachthälfte gut zu sehen.
Uranus und Neptun melden sich langsam aber sicher in der 2. Nachthälfte zurück, wo sie als Fernglasobjekte mit Hilfe einer Sternkarte zu finden sind.
Der Mond ist am 24. Juli und 22. August als Vollmond zu sehen. Am 10 Juli und 8. August ist Neumond.
Paul Hombach als Verfasser und die Volkssternwarte Bonn wünschen allen Leserinnen und Lesern viel Freude bei der Beobachtung!