Merkur zeigt sich Anfang März am Abendhimmel, von dem sich Venus zurückzieht. Nach ihrem Seitenwechsel spielt Venus die Rolle des Morgensterns. Jupiter und Mars bleiben am Abendhimmel zu sehen. Saturn wendet der Erde – leider unbeobachtbar – seine Ringkante zu. Am 29. März, dem Tag der partiellen Sonnenfinsternis, findet der bundesweite Tag der Astronomie statt.
Am 20. März tritt mit dem kalendarische Frühlingsbeginn die Tag-und-Nacht-Gleiche ein, doch unter Berücksichtigung der Dämmerung kippt bereits einige Tage zuvor das Verhältnis von Taghelle und Nacht zugunsten Ersterer. Am Sonntag, den 30. März werden die Uhrzeiger um eine Stunde auf Sommerzeit MESZ vorgestellt. Die Abende bleiben länger hell, die Nächte verkürzen sich – das bleibt nicht ohne Folgen für den Wintersternhimmel. Das Wintersechseck, bestehend aus Rigel im Orion, Aldebaran im Stier, Kapella im Fuhrmann, Pollux in den Zwillingen, Prokyon im Kleinen und Sirius im Großen Hund ist im März noch am Abendhimmel gut platziert – zur Zeit ergänzt durch Jupiter und Mars –, Anfang März im Süden, zu Monatsende im Südwesten. Von dort ziehen sie sich bis auf ihre nördlichen Vertreter wie Zwillinge und Fuhrmann im Laufe des April zurück. Gleichzeitig erreicht mit dem Löwen das Frühlingssternbild par excellence seinen Platz im Süden: Mitte März gegen 23:00 Uhr MEZ, Mitte April um 22:00 Uhr MESZ. Regulus, der Hauptstern des Löwen, bildet gemeinsam mit Arktur im Bärenhüter und Spica in der Jungfrau die informelle Figur des Frühlingsdreiecks. Östlich des Bärenhüters ist die nördliche Krone ein kleines, aber feines Muster. Noch immer warten Sternfreunde darauf, dass sich etwas links des Sternenbogens die Nova T CrB zeigt – sie wäre nach 80 Jahren wieder fällig und sollte bei einem Ausbruch für wenige Tage mit freiem Auge zu sehen sein. Steht der Löwe im Süden, nähert sich der bekannte »Große Wagen«, Teil des Sternbildes Großer Bär (bzw. Bärin), dem Zenit.

Blick an den Bonner Nachthimmel am Abend des Tages der Astronomie, dem 29. März 2025, um 21:00 Uhr MEZ. Die Wintersternbilder, ergänzt durch Jupiter und Mars, stehen im Südwesten. Grafik erstellt mit Stellarium
Merkur bietet die beste Abendsichtbarkeit des Jahres. Am 8. März erreicht er seinen größten Winkelabstand zur Sonne, die Tage davor bieten die beste Chance, den innersten Planeten in der Abenddämmerung, etwa eine Dreiviertelstunde nach Sonnenuntergang, mit bloßem Auge über dem Westhorizont zu finden. Venus, die ihre Rolle als Abendstern beenden wird, dient diesmal als Aufsuchhilfe, sie leuchtet oberhalb des schwächeren Merkur. Am 1. März steht die zunehmende neue Mondsichel zwischen beiden. Merkur nähert sich Venus nach dem 8. März noch etwas an, da verblasst er schon wieder und Venus strebt mit großen Schritten ihrer inneren Konjunktion entgegen, die am 23. März eintreten wird. Dann überholt Venus die Erde auf ihrer Innenbahn. In den Tagen davor zeigt sich Venus – bereits im Fernglas erkennbar – als schmale Sichel. Nach dem 23. März taucht Venus als Morgenstern vor Sonnenaufgang im Osten in der Morgendämmerung auf.

Zu Beginn der nautischen Dämmerung zeigt sich ein schöner Reigen aus Venus, der neuen Mondsichel und Merkur am Abendhimmel. Blick nach Westen am 1. März 2025 um 18:50 Uhr MEZ. Grafik erstellt mit Stellarium
Mars in den Zwillingen stand Mitte Januar in Opposition. Der Rote Planet ist inzwischen wieder rechtläufig im Sternbild Zwillinge unterwegs und beendet damit seine Oppositionsschleife. Am 10. April bildet er schon zum zweiten Mal in diesem Jahr Mars eine Linie mit Kastor und Pollux. Leider geht die Helligkeit des äußeren Erdnachbarn in den kommenden Wochen erkennbar zurück. Jupiter im Stier hält sich noch am Abendhimmel. Ihm geht es wie dem Wintersternhimmel insgesamt: Im März noch ein Blickfang am Abendhimmel, im April verkürzt sich die Sichtbarkeit drastisch. Saturn ist ein geradezu tragischer Fall: Er steht am 12. März in Konjunktion, also unbeobachtbar mit der Sonne am Taghimmel. Am 23. März wendet er der Erde genau die Kante seines Ringsystems zu, was uns leider entgeht. Wie spannend wäre es, gerade jetzt den Ringplaneten zu sehen! Wenn die Erde schon von der Ringsüdseite auf die noch von Norden beschienenen Ringe blickt, sind diese mit dem Teleskop betrachtet ein dunkler Strich vor dem Planeten. Das ändert sich erst mit dem Durchgang der Sonne durch die Ringebene nach Süden am 6. Mai. Saturn kehrt leider nur zögerlich an den Morgenhimmel zurück und ist vielleicht Ende April mit dem Fernglas vor Sonnenaufgang zu erspähen. Eine Chance hierzu bietet sich am 25. April, wenn Venus und die Mondsichel als Aufsuchhilfe dienen können.

Knappe Sache: Der abnehmende Mond beim Morgenstern Venus und dem eben wieder auftauchenden Saturn, der nur vier Grad hoch steht. Blick nach Osten am 25. April 2025 um 5:50 Uhr MESZ. Grafik erstellt mit Stellarium
Nach dem Neumond des 28. Februar ist bereits am 1. März die schmale, zunehmende Sichel wieder tief am noch hellen Abendhimmel zu finden. Der Vollmond des 14. März bringt eine totale Mondfinsternis, die von Bonn aus aber nur in ihren zaghaften Anfängen zu sehen ist. Wenn der untergehende Vollmond um 6:10 Uhr MEZ den Kernschatten der Erde berührt, steht er nur noch sechs Grad hoch über dem westlichen Bonner Horizont.

Die Mondfinsternis am frühen Morgen des 14. März 2025 ist –wenn überhaupt – nur in ihren Anfängen zu sehen. Hier ist der vierfach vergrößert Mond um 6:24 Uhr MEZ dargestellt, in nur vier Grad Höhe über dem Westhorizont mit erkennbarem Kernschatten. Grafik erstellt mit Stellarium
Der Neumond des 29. März geht mit einer partiellen Sonnenfinsternis einher. Diese ist für Deutschland zur Mittagszeit in voller Länge zu beobachten. Für den Standort Volkssternwarte Bonn berührt der Neumond um 11:09:03 Uhr MEZ die Sonne, das Maximum wird mit 20% Bedeckung um 12:10:06 Uhr erreicht. Die Finsternis endet um 13:01:50 Uhr MEZ. Es gilt der Hinweis, dass bei der Beobachtung einer partiellen Sonnenfinsternis die gleichen Sicherheitsvorkehrungen wie bei normalen Sonnenbeobachtungen gelten. Zur Vermeidung von Augenschäden sind vor den Objektiven geeignete Filter anzubringen. Alternativ kann man die Projektionsmethode verwenden. Wie solche Methoden anzuwenden sind, hat Daniel Fischer im Jahr 2016 anlässlich des Merkurdurchgangs vor der Sonne beschrieben. An diesem 29. März findet auch der bundesweite Tag der Astronomie der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) statt, vielerorts sind öffentliche Beobachtungen geplant: Zur Sonnenfinsternis bei der Volkssternwarte Bonn, sowie abends um 19:00 Uhr MEZ auf dem Gelände der Steyler Missionare an der Hangelarer Heide (Zugang vom Freibadparkplatz) durch den Köln-Bonner Astrotreff (KBA). An Palmsonntag, dem 13. April steht der erste Frühlingsvollmond am Himmel. Am folgenden Sonntag, dem 20. April, ist Ostern. Für den 27. April steht wiederum ein Neumond im Kalender.

Zum Maximum der Sonnenfinsternis sind für Bonn um 12:10 Uhr MEZ 20% der Sonnenscheibe bedeckt. Das Ereignis ist nicht mit ungeschütztem Auge zu sehen (s. Sicherheits- und Beobachtungshinweise)! Grafik erstellt mit Stellarium
Paul Hombach als Verfasser und die Volkssternwarte Bonn wünschen allen Leserinnen und Lesern viel Spaß beim Beobachten!