Eine bunte Venus

Unserem Mitglied Dr. Rainer Beck gelang die folgende Aufnahme der dünnen Venussichel am Abendhimmel:

Die Venus steht bei dieser Sichelform recht nahe bei der Sonne, ist also nur tief am Horizont zu sehen. Deshalb erscheint die liegende Venus-Sichel bunt – und dies ist ein Effekt der atmosphärischen Dispersion und kein Fehler der verwendeten Optik!

Wikipedia: „Als atmosphärische Dispersion wird die unterschiedlich starke Brechung von Licht verschiedener  Wellenlängen bezeichnet. Blaues Licht wird stärker gebrochen als rotes, sodass der obere  Rand beobachteter Himmelsobjekte blau gesäumt ist, der untere hingegen rot.
Sie macht sich bei Höhenwinkeln unter etwa 20° überdeutlich bemerkbar. Bereits bei 45° Höhe beträgt die Dispersion zwischen blauem und rotem Licht größer als 1″ und begrenzt damit das Auflösungsvermögen von Teleskopen bereits ab ca. 100 mm Öffnung. Dieser Effekt lässt sich sehr deutlich an Venus, Merkur oder anderen hellen und tief stehenden Objekten schon bei relativ geringer Vergrößerung beobachten.“

Sternstunden über der Heide – 29.3.2025 ab 19:00

Wenn die Sonne an diesem Abend über der Hangelarer Heide untergegangen ist, richten die Sternfreunde des Köln-Bonner Astrotreffs (KBA) wieder ihre Teleskope in den Himmel. Zunächst gilt es, den scheuen Merkur tief über dem Westhorizont zu finden. Dann treten der Riesenplanet Jupiter und der fast zur Hälfte beleuchtete Mond aus der Dämmerung hervor. Während Jupiter im Teleskop mit seinen vier hellsten Monden und Details in seiner turbulenten Atmosphäre lockt, lädt der Erdtrabant hoch im Süden mit seiner erstaunlichen Kratervielfalt zu einem Teleskopspaziergang ein.

Mit zunehmender Dunkelheit und etwas Glück erkennen wir den Kometen Pons-Brooks im Westen. Auch der ferne Planet Uranus ist zu entdecken – ebenso wie der funkelnde Winterhimmel rund um den Orion mit seinem berühmten Nebel, aus dem heute noch Sterne entstehen.

Die Veranstaltung findet nur bei guten Sichtverhältnissen statt.

Zielgruppe: Erwachsene und Kinder (Die Veranstaltung ist barrierefrei erreichbar)
Kosten: Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Treffpunkt: Parkplatz des Freibades, Sankt Augustin-Ort, Husarenstraße; von dort haben Sie Zugang zum Gelände der Steyler Mission

Anmeldung: nicht erforderlich; Bitte schauen Sie tagesaktuell in den online-Veranstaltungskalender auf der Homepage der Stadt Sankt Augustin. (Bei komplett bedecktem Himmel kann die Veranstaltung nicht stattfinden).

Montagsvortrag am 31. März 2025 „Neutronensterne – kompakte Reste stellarer Explosionen“

um 19:00 im Refraktorium

Referent: Dr. Jürgen Wirth

Neutronensterne gehören zu den Objekten, die wie Weiße Zwerge und Schwarze Löcher am Ende der Sternentwicklung stehen. Wie sind Neutronensterne aufgebaut, und welche physikalische Gesetze bestimmen ihre Struktur?

Neben der Behandlung dieser Fragen wird die Betrachtung der Pulsare als auffälligster Beobachtungsbefund von Neutronensternen in dem Vortrag eine bedeutende Rolle spielen. Auf diesem Forschungsgebiet nimmt das Bonner Max-Planck-Institut für Radio-astronomie international eine herausragende Stellung ein.

Crab-Nebel NGC 1952 mit Pulsar (Quelle: J. Hester (ASU), CXC, HST, NRAO, NSF, NASA)

 

Dr. Jürgen Wirth ist Physiker, arbeitete an der Universität Köln im Institut für Geophysik und Meteorologie.

Er leitete 40 Jahre lang die Geschicke der Volkssternwarte Bonn e.V.

Die Teilnehmerzahl ist limitiert. Anmeldung zum Vortrag ausschließlich über diesen Link zur Anmeldeseite. Der Eintritt beträgt 4,- € und ist für Mitglieder der Volkssternwarte Bonn kostenlos.

Auf den Spuren der alten Seefahrer

Astronavigationskurs 2025
Ein Einblick in die astronomische Navigation mit praktischen Übungen

Beide Termine sind zusammen ein Kurs
am 15. + 16. März 2025 und 22. + 23. März 2025
jeweils 10.00 bis ca. 16.00 Uhr
im
Refraktorium der Volkssternwarte Bonn, Poppelsdorfer Allee 47, Bonn

Veranstalter sind:

Bonner Segelgemeinschaft e.V.
Mitglied im Deutschen Seglerverband

Volkssternwarte Bonn e.V.

 

 

 

Wir begeben uns zunächst auf eine Reise mit den alten Seefahrern und lernen ihre oftmals einfachen, aber effektiven Navigationsmethoden kennen, mit denen sie weit entfernte und manchmal noch unbekannte Ziele erreichten und vor allem, auch wieder nach Hause fanden. Bereits damals kannten Kolumbus, Magellan & Co. auch Verfahren der astronomischen Navigation, die wir heute noch anwenden.

Die astronomische Navigation ist heute vom Navigationssystem GPS und anderen elektronischen Verfahren verdrängt worden. Astronavigation ist aber auch heute noch ein zuverlässiges Navigationsverfahren bei Ausfall der Elektronik an Bord (Blitzeinschlag). Und Spaß macht es auch, sich mit diesem interessanten Teil der praktischen Astronomie zu beschäftigen.

Wie können wir mit Hilfe ausgewählter Himmelskörper ohne Computer unsere Position feststellen? Die Beantwortung dieser Frage und der Umgang mit Sextanten sind das Ziel dieses Kurses.

Eine ausführliche Beschreibung des Inhalts findet sich hier : Astronavigation-2025 (pdf)

Eine  Teilnahme an diesem Seminar ist ausschließlich mit vorheriger Anmeldung möglich.

 

 

Astrovorschau für Bonn (März/April 2025) von Paul Hombach

Merkur zeigt sich Anfang März am Abendhimmel, von dem sich Venus zurückzieht. Nach ihrem Seitenwechsel spielt Venus die Rolle des Morgensterns. Jupiter und Mars bleiben am Abendhimmel zu sehen. Saturn wendet der Erde – leider unbeobachtbar – seine Ringkante zu. Am 29. März, dem Tag der partiellen Sonnenfinsternis, findet der bundesweite Tag der Astronomie statt.

Am 20. März tritt mit dem kalendarische Frühlingsbeginn die Tag-und-Nacht-Gleiche ein, doch unter Berücksichtigung der Dämmerung kippt bereits einige Tage zuvor das Verhältnis von Taghelle und Nacht zugunsten Ersterer. Am Sonntag, den 30. März werden die Uhrzeiger um eine Stunde auf Sommerzeit MESZ vorgestellt. Die Abende bleiben länger hell, die Nächte verkürzen sich – das bleibt nicht ohne Folgen für den Wintersternhimmel. Das Wintersechseck, bestehend aus Rigel im Orion, Aldebaran im Stier, Kapella im Fuhrmann, Pollux in den Zwillingen, Prokyon im Kleinen und Sirius im Großen Hund ist im März noch am Abendhimmel gut platziert – zur Zeit ergänzt durch Jupiter und Mars –, Anfang März im Süden, zu Monatsende im Südwesten. Von dort ziehen sie sich bis auf ihre nördlichen Vertreter wie Zwillinge und Fuhrmann im Laufe des April zurück. Gleichzeitig erreicht mit dem Löwen das Frühlingssternbild par excellence seinen Platz im Süden: Mitte März gegen 23:00 Uhr MEZ, Mitte April um 22:00 Uhr MESZ. Regulus, der Hauptstern des Löwen, bildet gemeinsam mit Arktur im Bärenhüter und Spica in der Jungfrau die informelle Figur des Frühlingsdreiecks. Östlich des Bärenhüters ist die nördliche Krone ein kleines, aber feines Muster. Noch immer warten Sternfreunde darauf, dass sich etwas links des Sternenbogens die Nova T CrB zeigt – sie wäre nach 80 Jahren wieder fällig und sollte bei einem Ausbruch für wenige Tage mit freiem Auge zu sehen sein. Steht der Löwe im Süden, nähert sich der bekannte »Große Wagen«, Teil des Sternbildes Großer Bär (bzw. Bärin), dem Zenit.

Blick an den Bonner Nachthimmel am Abend des Tages der Astronomie, dem 29. März 2025, um 21:00 Uhr MEZ. Die Wintersternbilder, ergänzt durch Jupiter und Mars, stehen im Südwesten. Grafik erstellt mit Stellarium

Merkur bietet die beste Abendsichtbarkeit des Jahres. Am 8. März erreicht er seinen größten Winkelabstand zur Sonne, die Tage davor bieten die beste Chance, den innersten Planeten in der Abenddämmerung, etwa eine Dreiviertelstunde nach Sonnenuntergang, mit bloßem Auge über dem Westhorizont zu finden. Venus, die ihre Rolle als Abendstern beenden wird, dient diesmal als Aufsuchhilfe, sie leuchtet oberhalb des schwächeren Merkur. Am 1. März steht die zunehmende neue Mondsichel zwischen beiden. Merkur nähert sich Venus nach dem 8. März noch etwas an, da verblasst er schon wieder und Venus strebt mit großen Schritten ihrer inneren Konjunktion entgegen, die am 23. März eintreten wird. Dann überholt Venus die Erde auf ihrer Innenbahn. In den Tagen davor zeigt sich Venus – bereits im Fernglas erkennbar – als schmale Sichel. Nach dem 23. März taucht Venus als Morgenstern vor Sonnenaufgang im Osten in der Morgendämmerung auf.

Zu Beginn der nautischen Dämmerung zeigt sich ein schöner Reigen aus Venus, der neuen Mondsichel und Merkur am Abendhimmel. Blick nach Westen am 1. März 2025 um 18:50 Uhr MEZ. Grafik erstellt mit Stellarium

Mars in den Zwillingen stand Mitte Januar in Opposition. Der Rote Planet ist inzwischen wieder rechtläufig im Sternbild Zwillinge unterwegs und beendet damit seine Oppositionsschleife. Am 10. April bildet er schon zum zweiten Mal in diesem Jahr Mars eine Linie mit Kastor und Pollux. Leider geht die Helligkeit des äußeren Erdnachbarn in den kommenden Wochen erkennbar zurück. Jupiter im Stier hält sich noch am Abendhimmel. Ihm geht es wie dem Wintersternhimmel insgesamt: Im März noch ein Blickfang am Abendhimmel, im April verkürzt sich die Sichtbarkeit drastisch. Saturn ist ein geradezu tragischer Fall: Er steht am 12. März in Konjunktion, also unbeobachtbar mit der Sonne am Taghimmel. Am 23. März wendet er der Erde genau die Kante seines Ringsystems zu, was uns leider entgeht. Wie spannend wäre es, gerade jetzt den Ringplaneten zu sehen! Wenn die Erde schon von der Ringsüdseite auf die noch von Norden beschienenen Ringe blickt, sind diese mit dem Teleskop betrachtet ein dunkler Strich vor dem Planeten. Das ändert sich erst mit dem Durchgang der Sonne durch die Ringebene nach Süden am 6. Mai. Saturn kehrt leider nur zögerlich an den Morgenhimmel zurück und ist vielleicht Ende April mit dem Fernglas vor Sonnenaufgang zu erspähen. Eine Chance hierzu bietet sich am 25. April, wenn Venus und die Mondsichel als Aufsuchhilfe dienen können.

Knappe Sache: Der abnehmende Mond beim Morgenstern Venus und dem eben wieder auftauchenden Saturn, der nur vier Grad hoch steht. Blick nach Osten am 25. April 2025 um 5:50 Uhr MESZ. Grafik erstellt mit Stellarium

Nach dem Neumond des 28. Februar ist bereits am 1. März die schmale, zunehmende Sichel wieder tief am noch hellen Abendhimmel zu finden. Der Vollmond des 14. März bringt eine totale Mondfinsternis, die von Bonn aus aber nur in ihren zaghaften Anfängen zu sehen ist. Wenn der untergehende Vollmond um 6:10 Uhr MEZ den Kernschatten der Erde berührt, steht er nur noch sechs Grad hoch über dem westlichen Bonner Horizont.

Die Mondfinsternis am frühen Morgen des 14. März 2025 ist –wenn überhaupt – nur in ihren Anfängen zu sehen. Hier ist der vierfach vergrößert Mond um 6:24 Uhr MEZ dargestellt, in nur vier Grad Höhe über dem Westhorizont mit erkennbarem Kernschatten. Grafik erstellt mit Stellarium

Der Neumond des 29. März geht mit einer partiellen Sonnenfinsternis einher. Diese ist für Deutschland zur Mittagszeit in voller Länge zu beobachten. Für den Standort Volkssternwarte Bonn berührt der Neumond um 11:09:03 Uhr MEZ die Sonne, das Maximum wird mit 20% Bedeckung um 12:10:06 Uhr erreicht. Die Finsternis endet um 13:01:50 Uhr MEZ. Es gilt der Hinweis, dass bei der Beobachtung einer partiellen Sonnenfinsternis die gleichen Sicherheitsvorkehrungen wie bei normalen Sonnenbeobachtungen gelten. Zur Vermeidung von Augenschäden sind vor den Objektiven geeignete Filter anzubringen. Alternativ kann man die Projektionsmethode verwenden. Wie solche Methoden anzuwenden sind, hat Daniel Fischer im Jahr 2016 anlässlich des Merkurdurchgangs vor der Sonne beschrieben. An diesem 29. März findet auch der bundesweite Tag der Astronomie der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) statt, vielerorts sind öffentliche Beobachtungen geplant: Zur Sonnenfinsternis bei der Volkssternwarte Bonn, sowie abends um 19:00 Uhr MEZ auf dem Gelände der Steyler Missionare an der Hangelarer Heide (Zugang vom Freibadparkplatz) durch den Köln-Bonner Astrotreff (KBA). An Palmsonntag, dem 13. April steht der erste Frühlingsvollmond am Himmel. Am folgenden Sonntag, dem 20. April, ist Ostern. Für den 27. April steht wiederum ein Neumond im Kalender.

Zum Maximum der Sonnenfinsternis sind für Bonn um 12:10 Uhr MEZ 20% der Sonnenscheibe bedeckt. Das Ereignis ist nicht mit ungeschütztem Auge zu sehen (s. Sicherheits- und Beobachtungshinweise)! Grafik erstellt mit Stellarium

Paul Hombach als Verfasser und die Volkssternwarte Bonn wünschen allen Leserinnen und Lesern viel Spaß beim Beobachten!

Mond und Planetenbeobachtung im Winter 2024/2025

Die „Planetensaison 24/25“ in der Volkssternwarte ist beendet. Die Planeten sind mittlerweile zum Einbruch der Dunkelheit aus dem Sichtfenster unserer Teleskope herausgewandert. Ab Mitte April bieten wir montags ab 18:30 wieder Sonnenbeobachtungen an. Ende Oktober beginnt dann mit Saturn die nächste „Planetensaison“.

Ab 4. November startet zu den montäglichen Öffnungszeiten („Treffpunkt Refraktorium“ ab 18:30) wieder die Wintersaison für die Beobachtung des Sternenhimmels an den Teleskopen der Volkssternwarte. Sofern der Himmel klar ist und kein Vortrag auf dem Programm steht (s. Kalender auf der Webseite), können Besucher einen Blick durchs Teleskop auf die Objekte des Nachthimmels werfen.

Besonders interessant, vor allem auch für Kinder, und unter dem aufgehellten Stadthimmel gut zu beobachten, sind natürlich der Mond und die Planeten.

Da das Sichtfenster am Standort der Sternwarte durch Bäume und Häuser eingeschränkt ist und die Planeten über den Himmel wandern, kommen nur bestimmte Montagstermine in Frage.

Saturn + Neptun:  4.11.; 11.11.; 18.11.; 25.11.

Jupiter + Uranus: 30.12.; 6.1.25; 13.1.; 20.1.; 27.1.; 3.2.; 10.2.; 17.2.; 24.2.

Mars: 3.2.25; 10.2.; 17.2.; 24.2.;10.3.

Mond: 11.11.; 9.12.; 6.1.25; 10.2.; 10.3.

Falls Sie einen Besuch zu einem der Termine planen, hilft es uns bei der Vorbereitung, wenn Sie sich am Wochenende kurz per Email ankündigen. Einem spontanen Besuch steht jedoch auch nichts entgegen.

 

Montagsvortrag am 24. Februar 2025 – „Sind wir allein im All?“

um 19:00 im Refraktorium

Referent: Paul Hombach

Unendliche Weiten – „Wenn wir die Einzigen im Universum sein sollten, wäre das eine ziemliche Platzverschwendung“ Zitat aus dem Film „Contact“ (Aufnahme: Hubble Space Telescope)

Es gehört zu den großen Menschheitsfragen: Gibt es in den Weiten des Alls außer uns noch weiteres Leben? Vielleicht sogar ganze Zivilisationen? Wie wahrscheinlich ist das? Wie können wir solches Leben entdecken? Oder hat es uns schon gefunden?

 

Aber was Gegenstand wilder Spekulationen und fantastischer Science-Fiction-Geschichten ist, lässt sich nach bestem Stand der Wissenschaft zumindest schätzen. Der Astronomiejournalist Paul Hombach erzählt die spannende Geschichte der Suche nach »denen da draußen«.

 

 

 

 

 

Paul Hombach ist Musiker, Komponist und Mitglied des Ensembles im Improvisationstheater „Springmaus“ in Bonn.

Er ist Redakteur der Zeitschrift „Astronomie – Das Magazin“, gefragter Redner in Sachen Astronomie und versteht es, faszinierende Fakten verständlich zu präsentieren und Menschen für den Sternenhimmel zu begeistern.

 

 

 

Die Teilnehmerzahl ist limitiert. Anmeldung zum Vortrag ausschließlich über diesen Link zur Anmeldeseite. Der Eintritt beträgt 4,- € und ist für Mitglieder der Volkssternwarte Bonn kostenlos.